Das Thema Gewalt spielte an Schulen schon immer eine große Rolle. Gewalt zeigt viele Gesichter wie Mobbing und Unterdrückung. Dies sind weit verbreitete Probleme, welche sich im Laufe der Jahre stark verändert haben. Ursachen für Gewalt sind häufig Gruppendruck und zu hohe Ansprüche der Schüler. Früher wurde den Schülern physisches Leid angetan. Eine Umfrage ergab, dass sich viele Menschen noch an die Zeit erinnern, in der sie nicht negativ auffallen durften, da sie sonst mit Spitznamen und Stockhieben bestraft wurden. Noch vor 90 Jahren zum Beispiel bestrafte der Lehrer einen Jungen, der durch ein Kornfeld gelaufen war. Er sagte: „Das ist Korn, du Ochsenhorn. Mensch und Tier sollen es genießen, du Kamel trittst es mit Füßen.“ Er musste sich vor ihm auf die Knie setzen und wurde mit mehreren Stockhieben bestraft.
Damals sollten sich alle gleich verhalten und Linkshänder sollten z.B. mit rechts schreiben und nähen. Den Linkshändern wurde die linke Hand mit einem verrußten Tuch verbunden, damit sie nicht in Versuchung kamen. Im Jahre 1973 wurde das Züchtigungsrecht, zu dem auch die Prügelstrafe gehört, in der Bundesrepublik Deutschland gesetzlich verboten.
Heutzutage spielen elektrische Kommunikationsmittel, wie zum Beispiel das Handy oder Internet, eine große Rolle im Leben eines Jugendlichen. Die Schüler sind dem sogenannten Cyber-Mobbing ausgeliefert und können sich in den meisten Fällen nicht dagegen wehren. Unter Cyber-Mobbing versteht man, dass einzelne Personen durch Chatrooms, Instant Messaging, Handys usw. ausgegrenzt und beleidigt werden.
In den meisten Fällen wissen die Täter nicht, was sie mit ihrem Mobbing anrichten können. In den schlimmsten Fällen bringen sich die Leidtragenden selbst um. Ein Beispiel dafür ist Jamey Rodemeyer, der am 19. September 2011 in Amherst, New York, tot vor seiner Wohnung gefunden wurde. Er setzte sich für die Rechte von Homosexuellen und gegen Gewalt ein. Dadurch wurde er selbst zum Mobbing-Opfer und hielt dem Druck nicht mehr stand. Per Video fragte Jamey, was er tun müsse, damit die Leute ihm zuhören, doch eine Woche später entschied er sich Selbstmord zu begehen.
Neben psychischer Gewalt gibt es aber auch heute noch Formen körperlicher Gewalt. Bereits Fünft- und Sechstklässler sind massiven Prügeleien durch Mitschüler ausgesetzt. Ein weiterer Faktor, der zu Gewalt führen kann, ist bei älteren Schülern ein Alkohol- und Drogenmissbrauch, welcher für ein gesteigertes Aggressionspotenzial unter Schülern sorgt.
Viele Betroffene lehnen Hilfe ab oder trauen sich nicht mit jemandem über ihre Situation zu sprechen. Dabei ist es sehr wichtig sich an andere Menschen, wie zum Beispiel Eltern, engste Freunde und Vertrauenslehrer zu wenden. Diese können einem helfen, wenn man Opfer psychischer oder physischer Gewalt an der Schule wird.
Assia Riad und Lara Baglikow
Zum Cybermobbing: Das Internet könnte mit seiner weltweiten Vernetzung eigentlich zu einem wunderbaren Werkzeug gegenseitiger Empathie werden. – Empathie: altgriechisch ἐμπάθεια / empátheia = Leidenschaft; Fähigkeit, Gedanken, Emotionen, Absichten und Persönlichkeitsmerkmale eines anderen Menschen zu erkennen und zu verstehen. – Auch die „Goldene Regel“ im Matthäus-Evangelium in Kapitel 7, Vers 12 sollten wir uns im Zusammenleben mit anderen im Meatspace („reale Welt“) und im Cyberspace (beides verschmilzt immer mehr zu einem(!) sozialen Raum) öfter in Erinnerung rufen: „Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“ – Im Wikipedia-Artikel zur Goldenen Regel wird deutlich, dass diese Regel auch außerhalb der christlichen Kultur als Lehrsatz große Bedeutung hatte und hat (z.B. bei Konfuzius, im alten Orient, in der griechisch-römischen Antike, im Judentum, Islam, Buddhismus): http://de.wikipedia.org/wiki/Goldene_Regel