Wer am 24. September vormittags durch Moers gefahren ist, dem sind vielleicht einige verschwitzte, zumeist mit Müllsäcken und Handschuhen bewaffnete Jugendliche über den Weg gelaufen. Diese hatten sich zur Aufgabe gemacht, im Rahmen des Klimatags am Adolfinum die Stadt Moers vom Müll zu befreien.
Die Idee, einen Spendenlauf in Kombination mit einer Müllsammelaktion ins Leben zu rufen, stammt von zwei Schülerinnen der Qualifikationsphase 1: Amelie Laake und Anna Siewert. Diese wollten, angeregt durch aktuelle politische Bewegungen wie die Fridays For Future- Protestaktion, auch die Schule als Plattform nutzen, um etwas zu verändern.
Nach monatelanger Vorbereitung war es dann so weit: Der Klimatag des Adolfinums begann. Alle Schüler der Schule trafen sich morgens auf dem Sportgelände des Enni-Sportparks und die erste Gruppe von Schülern begab sich in die Moerser Wäldchen, Parks, aber auch in die Innenstadt, und sammelte Müll. Mit Gartenhandschuhen, Papiertüten und sogar einem Einkaufswagen bewaffnet, machten sich im Laufe des Tages alle 1200 Schüler auf die Jagd nach Plastikverpackungen und Zigarettenkippen. Sogar Sperrmüll, Autoreifen, Reste einer Alarmanlage oder in Kisten entsorgte Lebensmittel wurden gefunden und zur Sammelstelle gebracht, an der am Ende des Tages ein riesiger Haufen zusammenkam. Der Müll wurde während der zwei Stunden, die jeder Schüler unterwegs war, um die Stadt zu säubern, zum Fund eines jeden Einzelnen. So führte das stundenlange Müllsammeln mit Sicherheit bei vielen Schülern zu der Erkenntnis, wie egoistisch und problematisch es ist, seinen Müll nicht vernünftig zu entsorgen.
Doch die Schülerinnen und Schüler powerten sich nicht nur beim stundenlangen Müllsammeln aus, sondern nahmen im Laufe des Tages auch an einem Sponsorenlauf teil. Die im Vorfeld durch die Schüler gesammelten Sponsoren zahlten am Ende einen Gesamtbetrag von 49.000 Euro, für welchen die Schüler stundenlang gelaufen sind. Am Ende des Tages kamen 8.061,25 gelaufene Kilometer zusammen. Zur Stärkung wurden durch die Eltern gespendete Speisen und Getränke angeboten: von Kuchen über Tarte, hin zu Würstchen und Salaten war alles dabei, Obst gab es für die fleißigen Helfer als Stärkung umsonst. Einen zusätzlichen Anreiz für ihr Engagement erhielten die Schüler durch die Aussicht auf einen zusätzlichen Wandertag als Gewinn für die Klasse mit den meistgelaufenen Kilometern. Dabei hat schließlich die Klasse 6d mit 10,77 gelaufenen Kilometern pro Schüler den Preis gewonnen.
Zur Unterhaltung der Schüler, Lehrer und Eltern wurde ein breites Angebot entwickelt: Die Lehrerband untermalte die Atmosphäre mit toller Musik, und einige Schüler und Lehrer tanzten sogar zu dem beschwingenden Gesang von Herrn Niemeyer mit. Schüler, Lehrer und Eltern bildeten Mannschaften und trugen gegen Mittag ein spannendes Fußballspiel aus, zu dem sich eine große Zuschauermenge zusammenfand, und welches mit einem Gleichstand von 5:5 endete. Parallel dazu fand ein 5000- Meter-Lauf der Eltern und Lehrer statt.
Das gesammelte Geld wird vollständig für Projekte verwendet, um den Klima-und den Naturschutz sowohl in Moers und am Adolfinum selbst, als auch in größeren Projekten zu unterstützen. Daher gehen 17.500 Euro an den World Wide Fund For Future (WWF), die dann zur Unterstützung der Anstrengungen zum Erhalt des Regenwaldes am Amazonas beitragen sollen. Der übrige Betrag wird beispielsweise für eine Baumpflanzaktion in Moers genutzt, schulintern sollen zudem Bienenhotels und ein Trinkwasserbrunnen eingerichtet werden. Letzterer soll den Gebrauch von Plastikflaschen reduzieren. Darüber hinaus wird die Schulgarten- AG finanziell unterstützt, welche den Schulgarten insektenfreundlicher gestalten möchte. Des Weiteren sind andere Projekte zum Umweltschutz, zur Müllvermeidung und zur Klimaverbesserung in Planung, die dann mit der Stadt Moers abgestimmt werden.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass der Klimatag eine ernsthafte Auseinandersetzung vieler Schüler mit dem Müllproblem bewirkt hat: denn diese konnten am 24. September selbst erleben, welche verheerenden Folgen ein achtlos weggeworfenes Bonbonpapier haben kann, wenn dies zur Gewohnheit eines Großteils der Bevölkerung wird.
Laura König, Q1
Politik
Le Pen oder Macron – Frexit oder EU
Nicht nur in Deutschland finden bald Wahlen zum Staatsoberhaupt statt, sondern auch in Frankreich. Und dieses Jahr ist die Wahl nicht nur wichtig für Frankreich, sondern auch für die Europäische Union (kurz EU). Denn mit Le Pen und Macron stehen sich eine EU-Gegnerin und ein EU-Befürworter gegenüber.
Der erste Wahlgang fand am 23.April statt und nun steht der zweite und entscheidende Wahlgang am 7.Mai an. Im ersten Wahlgang kann ein Kandidat direkt zum Präsidenten gewählt werden, wenn er vom Volk die absolute Mehrheit bekommt. Ist dies nicht der Fall, gehen die zwei Kandidaten, die die meisten Stimmen bekommen haben, in die Stichwahl. Dieses Jahr konnten die wahlberechtigten Franzosen für elf Kandidaten abstimmen. Durchgesetzt haben sich Marine Le Pen (mit 21.3%) und Emmanuel Macron (mit 24,01%).
Marine Le Pen ist die 48-jährige Kandidatin der rechtsextremen Partei „Front National“ und ist für den EU-Austritt Frankreichs. Sie und die Front National sind gegen die Homoehe und gegen die Adioption von Kindern durch Homopaare. Sie will die Grenzen wieder kontrollieren lassen und zusätzlich eine Einwanderergrenze festlegen.
Emmanuel Macron ist mit 39 Jahren fast 10 Jahre jünger und gehört der Partei „En Marche“ an, die er selbst 2016 gegründet hat. Sie ist liberal veranlagt und verfolgt pro-europäische Ziele. Macron möchte besonders durch die Reduzierung von Sozialleistungen 60 Millionen Euro in fünf Jahren einsparen und zusätzlich 120000 Arbeitsplätze schaffen. Zudem will er die Sicherheit im Land verstärken, indem 10000 Polizisten eingestellt werden sollen. Somit entscheiden sich die Wahlprogramme der beiden Kontrahenten maßgeblich voneinander.
Update:
Am 14.05.2017 trat Macron nach seinem Sieg die Nachfolge von Francois Hollande mit der traditionellen Fahrt über die Champs-Elysées an.
Hannah Kambartel, 9d
Siegmund Ehrmann zu Besuch am Adolfinum
Am vergangenen Freitag, den 8. März 2013, stellte sich Siegmund Ehrmann, MdB, den Fragen der 9. Klassen des Adolfinums. Die gesamte 3. Stunde über erklärte er in der Aula den Schülerinnen und Schüler seine Aufgaben und seine Einstellung zu wichtigen Fragen.
Brennend interessierte es die Schülerinnen und Schüler, warum Herr Ehrmann überhaupt Politiker wurde: Mit etwa 32 stieg er als Ehrenamtlicher aktiv in die Politik ein, doch bereits im Vorfeld wurde er durch sein Elternhaus sozialdemokratisch geprägt. Er engagierte sich bereits früh in der kirchlichen Jugendarbeit wie CVJM und kandidierte mit 50 erstmalig für den Deutschen Bundestag. Weiterlesen